Montag, 10. Dezember 2012

Cool bleiben, weiblich bleiben: Thema Lipgloss

Lipgloss

Wie viel Lipgloss verträgt Deine Karriere? Lipgloss steht hier stellvertretend für Lippenstift, Foundation, Rouge, Kajal, Lidschatten, Augenbrauen-Tattoos, Haarspray, Parfum, Nagellack, Wimper-Extension etc.


Donatella & Anna (groar!)
Es ist eine feine Grenze zwischen Genie und Wahnsinn, sagte mal einer. Es ist eine viel feinere Grenze zwischen edel und billig. Anders kann ich mir die Begegnungen der dritten Art in den piekfeinen Ski-Resorts hierzulande nicht erklären. Frauen ab 45 sehen aus wie in den Maltopf gefallene Yetis. Aber denen gefällt's ja vermutlich. Oder?

Die Frage, die frau sich daher als erstes stellt, ist wohl: 

Wie wichtig ist mir, was andere von mir denken?


Kann sein, dass es Dir scheissegal ist. Dann trag, was Dir gefällt, so oft es Dir gefällt, wo, wie und wann. Ich persönlich bewundere z.B. die Amerikanerinnen die ungeschminkt mit Lockenwicklern und Clogg-Boots Morgens zum Bäcker marschieren.

Wenn's Dir nicht egal ist, gehen wir zu Frage zwei über: 

In welcher Branche arbeitest Du?

In der Modebranche spielt es offenbar eine untergeordnete Rolle, gut auszusehen (siehe Bild). Zumindest wenn man schon alles erreicht hat, wovon andere noch träumen. Guten Geschmack kann man auch über Bord werfen, wenn man ein Supermodel ist. Die können bekanntlich tragen, was sie wollen, und sehen immer noch rattenscharf aus.

Für folgende Berufe spielt's eigentlich auch keine Rolle, wie schrill sich frau kleidet oder schminkt:
  • Schriftstellerin
  • Journalistin
  • Hüttenwartin
  • Kindergärtnerin
  • Call-Center Mitarbeiterin
  • Software Entwicklerin
  • Synchronsprecherin
  • Vollberufliche Hausfrau und Mutter
Zusammengefasst in all jenen Berufen, in denen Dich eh kaum einer zu Gesicht bekommt und wenn, es ihm schnurz ist, wie Du aussiehst.

Für alle andern:

  • Lipgloss lenkt Dein Gegenüber ab von dem, was Du zu sagen hast. Wenn's dann noch so viel sein muss, dass ein Geräusch entsteht, wenn Du die Lippen öffnest, wird's eklig.
     
  • Parfum ist ein GANZ heikles Thema. Die Chance, dass Deine Kollegen und Kolleginnen es mögen, ist ebenso gross, wie die, dass sie Dich bald nur schon fürs Aufkreuzen hassen. Übrigens, auch wenn sie Dir dafür mal ein Kompliment gemacht haben, heisst das a) nicht, dass es ehrlich gemeint war und b) dass Du jetzt jeden Tag darin duft-duschen sollst.
      
  • Wenn Dein Gesicht so viel Maske braucht, dass Du alle paar Minuten in den Spiegel sehen musst, um den Zustand zu prüfen, geh zum Arzt. Ausserdem würde ich Dir dann empfehlen, mal ein paar Monate in einer fremden Stadt zu leben und das Experiment: "Mag man hier vielleicht auch meine No-Make-up Variante?" durch zu ziehen. Wirkt ultimativ therapeutisch, echt!

Mir ist aufgefallen, dass wir in dieser verrückten Welt häufig davon ausgehen, dass man von uns erwartet, jemand bestimmtes zu sein oder zu repräsentieren. Dabei sind es meist nur wir, die einem bestimmten Bild entsprechen wollen während die Umgebung nicht einmal im Ansatz soviel Aufmerksamkeit auf unser Erscheinen verwendet. Authentizität wäre viel eher angezeigt und macht viel mehr Eindruck als aufgespritzte Lippen und Botox.

Santé!
Statt auf (äusserliche) Perfektion hinzuarbeiten, verwende die Zeit und tu etwas für Dich. Lies eins der Bücher, die schon lange auf Dich warten, kauf Dir neue Musik, geh ins Spa - sei einfach mal Du selbst und freu Dich über Deine gute Gesundheit, Deinen wachen Geist und Deine Fähigkeit, an Kleinigkeiten Freude zu haben.



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