Samstag, 23. Juni 2018

Sommer-Outfits fürs Büro

Der Sommer in Zürich zeigt sich von der warmen, bald heissen Seite. Zeit, ein paar Tipps fürs Sommer-Styling zu geben - zumindest für die, die zum arbeiten nicht in Flipflops und Strandkleid auftauchen können.

Anders als die Männer stehen uns Frauen gerade im Sommer angenehmere Alternativen als Anzug und Bluse zur Verfügung. Dennoch gibt es einige Regeln zu beachten.

1. Zehen bedecken

Ein No-Go sind offene Schuhe wie etwa Sandalen, Peeptoes oder Sabots. Wer das Gegenteil behauptet, entscheidet sich eben dazu, sich nicht an die Regeln zu halten. Denn es gilt nach wie vor - egal wie schön die Pediküre, deine Zehen will im Büro niemand sehen. Wem geschlossene normale Schuhe im Sommer zu viel sind, dem stehen folgende Sommer-Varianten zur Verfügung:


Slingback Pump / Slings


By Nero Giardini @ Walder Schuhe
Der Slingback Pump ist hinten offen und bedeckt die Zehen vollständig. Anders als ein Sabot haben Slingbacks eben einen "Sling" um die Ferse, womit sie nicht "schlacken" beim gehen, und einen Absatz - am elegantesten in schmal. Schön ist eine relativ spitze Schuhkuppe, genannt "pointed" auf Englisch. Es gibt ihn auch mit Luftlöchern, etwa von Nero Giardini (Bild rechts).


Mokassins


Anders als steife, feste Halbschuhe sind Mokassins vergleichsweise atmungsaktiv und durch die grössere Weite bequem. Büro-tauglich sind z.B. die von Geox in Glattleder mit Metall-Details.


Geox @ Zalando

2. Oberarme bedecken


Ja, manche Frau kann stolz auf ihre schlanken, trainierten Arme sein. Dennoch kein Grund, im Büro ärmellos aufzutauchen. Erstens gehören ärmellose Outfits ins Privatleben, zweitens zwingen sie dem Gegenüber all zu oft den direkten Einblick in die Achselhöhle auf - oder noch tiefer. Oberteile haben mindestens das erste Drittel des Oberarms zu bedecken. Männer tauchen schliesslich auch nicht in Muskelshirts zur Arbeit auf.

Selbstverständlich trägt man darum weder Tank-Tops, Spaghetti-Tops, bauch- oder rückefrei. Und nochmal: Wenn du in einer Werbeagentur oder einem Logistikzentrum arbeitest, kannst du diesen ganzen Artikel komplett ignorieren. ;-)







3. Ausschnitt-Falle


Keine Ahnung, warum, aber manche sommerlichen Oberteile sind zu tief geschnitten. Sie sehen auf den ersten Blick büro-tauglich aus, hat man sie aber an, ist Starren vorprogrammiert. Ausserdem wireken Frauen mit tiefem Ausschnitt einfach weniger intelligent. Darum: Immer im Laden ausprobieren, schlimmstenfalls ein Spaghetti-top drunter tragen, das den Ausschnitt kompensiert. Leider können Unterleibchen zu Hitzestau führen und machen den luftigen Effekt guter Blusen zunichte. Ich würde daher eher ein perfekt sitzendes Oberteil als ein Kompromiss-Unterleibchen tragen.

4. Sei nicht zu transparent


Lady Diana, 1980
Ganz normal aussehende Blusen (und Hosen, und Röcke!) sehen online tiptop aus, man bestellt sie, denkt sich nichts böses und zack - man sieht den Bauchnabel durchschimmern. Es geht hier nicht darum, dass der BH sichtbar wird (dafür hat man hautfarbene BHs), sondern die simple Tatsache, dass man sich mit transparenten Kleidern einfach nicht wohl fühlt im Büro. Darum lassen wir die lieber im Laden - es sei denn, man hat es auf einen Lady-Di-Moment angelegt.








5. Wähle den richtigen Stoff


Hose von Mango aus 75% Polyester,
20% Viskose, 5% Elasthan
Jeden Sommer kommt wieder Leinen in die Läden. Meiner Meinung nach fühlt sich Leinen wunderbar an, ist aber leider viel zu knitterig und überhaupt nicht pflegeleicht. Ich empfehle jeder und jedem Leinenbettwäsche für den Sommer, aber bei der Kleidung sollte man wenn überhaupt nur Mischgewebe mit Leinen wählen. Am besten sind Baumwolle, Viskose oder Seide. Wenn Leinen, dann nur für Röcke oder weite Hosen. Blazer werden sofort unförmig, ebenso Blusen.

Verzichten sollte man auf Plastikmaterialien wie Acryl und Polyester - vor allem bei Oberteilen. Sie können keine Feuchtigkeit aufnehmen und das führt gerade im Sommer zu vermehrtem Schwitzen und schneller Geruchsbildung. Da man das Zeug nur mit 30° oder 40° waschen kann, bringt man die Bakterien auch nicht richtig raus - das Kleidungsstück stinkt schon vor dem Tragen. Polyester sollte man höchstens für (weite) Hosen oder Röcke in Betracht ziehen und auch nur im Sommer, da sich Kleidungsstücke aus Polyester im Winter bei trockener Luft schnell elektrostatisch aufladen und dann am Bein "kleben".

6. Wähle den richtigen Schnitt


Das wichtigste zum Schluss: Auch eine Baumwoll-Viskose Chino wird bei 30°C im Schatten unerträglich, wenn sie eng anliegt. Ich verstehe persönlich nicht, wie Frauen auch im Hochsommer Leggings oder knallenge Stretch-Jeans tragen können. Die Luft zirkuliert damit nicht und somit staut sich die Hitze, man schwitzt in der Kniekehle, es juckt und stört. Diese Frauen sollen sich einmal fragen, ob es wirklich nötig ist, im Büro die gleiche superschlanke Silhouette zu demonstrieren, wie im Ausgang. Eigentlich interessiert sich bei der Arbeit niemanden für deinen Knackarsch - und wenn doch, wäre das schlecht für deine Karriere. Echt jetzt.

Leinen-Unterrock von Deerberg
Darum empfehle ich vor allem jungen Frauen, es einmal mit weiten Hosen und lockeren Oberteilen zu probieren. Wenn Frau schlank ist, sieht man das auch dann. Auch sollten Rock-Gegnerinnen im Sommer überlegen, einmal eine Ausnahme zu machen - ihrer Gesundheit zuliebe. Geheimtipp übrigens noch zu weiten Röcken (A-Linien-Form): Trage einen lockeren Unterrock aus Leinen oder Baumwolle, um zu vermeiden, dass dein (Über-)Rock deine Po-Spalte abzeichnet. So ein Unterrock hilft absurderweise auch gegen das Schwitzen, da er die Feuchtigkeit schnell abtransportiert - dank der kühlen Leine / Baumwolle gibt es auch keinen Hitzestau.





Ich wünsche dir einen schönen, luftigen Sommer! :)