Sonntag, 6. Januar 2013

Die 48 Gesetze der Macht, Buchzusammenfassung

Nicht das Lieblingsbuch von Kindergärtnerinnen, wie ich mir denke, aber wie sagen die Chinesen? Du kannst kein Buch aufschlagen ohne was zu lernen.


Ich hab den Schinken "Power - die 48 Gesetze der Macht" vor Jahren gekauft. Ein, sorry, Arschloch von einem Mann, Arzt seines Zeichens und wohl grösster Menschenhasser, den ich kenne, sagte dazu: 'Das beste Buch um Karriere zu machen'.

Ganz durchlesen konnte ich es nicht, meine Toleranz hat Grenzen. Gescannt hab ich es nun aber. Hier die Zusammenfassung - jeweils mit dem Gesetztitel aus dem Buch und meinem Kommentar dazu. Ich habe mir erlaubt, am Ende ein paar eigene Buchempfehlungen anzufügen... Bücher, die ich karrieretechnisch hilfreicher finde.

1.) Stelle nie den Meister in den Schatten

Tja. Nach oben buckeln und unten strampeln ist ein Prinzip des letzten Jahrtausends. Stattdessen suchen wir uns heute ein Umfeld, in dem wir gefördert werden und andere fördern dürfen. Wer an einem Ort bleibt, in dem Angstkultur und Unterdrückung herrschen, ist selber schuld. Wirklich.

2.) Vertraue Deinen Freunden nie zu sehr - bediene Dich Deiner Freunde

Ein Freund, der Dich mehr beneidet, als er Dich bewundert, unterstützt oder mit Dir mitfühlt, ist kein Freund. Ein Mensch, den Du ausnutzt, ist auch kein Freund. Feinde machen weil Du die Herausforderung suchst, ist krank. Punkt.

3.) Halte Deine Absichten stets geheim

Anstatt so viel Energie in die Vernebelung Deiner Taktik und das Verwischen Deiner Spuren zu investieren, wie wärs denn mit Vertrauen finden und schaffen und durch Kooperationen und Teamwork wachsen? Psycho.

4.) Sage immer weniger als nötig

Wenn einer lernte, zu beurteilen, wie viel zu sagen genau richtig wäre, ginge es uns allen besser.

5.) Ohne einen guten Ruf geht nichts - schütze ihn mit allen Mitteln

Ein guter Ruf entsteht durch gute Taten und Wohlwollende, die darüber reden. Ein schlechter Ruf entsteht meist durch schlechte Taten (nicht nur Fehler!), die Art, wie man selber damit umgeht und ob man auf Wohlwollen vertrauen kann oder nicht (siehe oben). Wer Hass säht wird Krieg ernten, Greene.

6.) Mache um jeden Preis auf dich aufmerksam

Ha. Ha. Ha. Der war gut.

7.) Lass andere für Dich arbeiten, doch streiche immer die Anerkennung dafür ein

Hm. Delegieren ist wichtig, v.a. Arbeiten, die andere gern tun würden (Stichwort fördern) und einen selber nicht mehr fordern. Sich mit fremden Federn schmücken funktioniert nur solange, wie derjenige, dem der Ruhm gebührte, nicht aufmuckt oder geht. Siehe Nummer 1. Auch das hier keine nachhaltige Strategie.

8.) Lass die anderen zu Dir kommen - ködere sie, wenn notwendig

Im Prinzip eine gute Idee - im Marketing nennen wir das Pull statt Push. Die Krux liegt wohl beim Ködern. Einem Typen, der den Ruf hat, ein egoistisches, opportunistisches Arschloch zu sein der andere für sich arbeiten lässt (Zusammenfassung der vorangehenden Punkte) fehlen vermutlich die Attribute für diese Strategie.

9.) Taten zählen, nicht Argumente

Sehr gut! Viel zu viele Laberis in dieser Welt, ich steh total auf Macher! :)

10.) Ansteckungsgefahr: Meide Unglückliche und Glücklose

Grundsätzlich tun wir das von Natur aus. Ausser wir heissen Mutter Theresa oder Pfarrer Sieber. Allerdings solltest Du auch daran denken, dass jene die Du im nächsten Punkt schaffst, definitiv zu den Unglücklichen und Glücklosen gehören werden.

11.) Mache Menschen von Dir abhängig

"Bringe andern niemals so viel bei, dass sie ohne Dich zurechtkommen." - Diese Strategie führt nur dazu, dass man Dich nicht befördern wird. Ehrlich. Man muss sich unentbehrlich machen, um vorwärts zu kommen. Alte Weisheit. Aber in der Firma, in der Du offensichtlich arbeitest, haben die das scheinbar noch nicht verstanden.

12.) Entwaffne Dein Opfer mit gezielter Ehrlichkeit und Grosszügigkeit

Ta-Dah! Es GIBT also einen Weg, Dich zu tugendvollem Handeln zu bewegen! Ich muss mich nur als bewaffnetes Opfer präsentieren! Yay! Nein, ernsthaft: Eine Ehrlichkeit, eine Grosszügigkeit unter hundert Lügen und Knausrigkeiten täuscht einen halbwegs intelligenten Menschen doch nicht über Deinen Charakter weg. Alles was recht ist!?

13.) Brauchst Du Hilfe, appelliere an den Eigennutz

"...des Gegenübers". Allerdings eine sehr effiziente Strategie, die wir Sales tagtäglich anwenden. Lass Dir einfach gesagt sein: Tritt der ROI für Dein "Opfer" nicht ein, bist Du trotzdem am Arsch. Wie Du diese Suppe dann auslöffelst würde ich gerne sehen.

14.) Gib Dich wie ein Freund, aber handle wie ein Spion

Wenn mich ein Freund während eines Treffens über meine Strategie, die Schwächen ebendieser und meine Ängste ausfragt, dann krieg ich ein ungutes Gefühl. Wenn er dann noch dazu eher weniger sagt, als nötig, und das wenige sich auf seine vermeintlichen Erfolge beschränkt, dann stimmt definitiv was nicht. Und last but not least - Dein Handeln (Nr. 9) entlarvt Dich sowieso. Aber frag mich nur aus, ich halte mich an Nummer 3! >)

15.) Vernichte Deine Feinde vollständig

Dieser Tipp scheint in Bürgerkriegen sehr viel wertvoller zu sein als im Geschäftsalltag, wo Mord grundsätzlich keine Option darstellt. Ich kann, praktisch, damit also echt wenig anfangen.



16.) Glänze durch Abwesenheit, um Respekt und Ansehen zu erhöhen


17.) Versetze andere in ständige Angst: Kultiviere die Aura der Unberechenbarkeit

Wenn das Ziel ist, die Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität Deines Unternehmens zu schmälern, Innovation im Keim zu ersticken und eine hohe Mitarbeiterfluktuation = Know-How Verlust zu erreichen, go on. Selbstverständlich ist das totaler Blödsinn und extrem kontraproduktiv.
Stattdessen setzen wir in diesem Jahrtausend auf Motivation, konstruktive Lösungsfindung und eine individuelle, angepasste Führung unserer Mitarbeiter.

18.) Baue zu Deinem Schutz keine Festung - Isolation ist gefährlich

"Das Rudel schützt vor Feinden" - ja, wenn es zusammenhält. Einen wie Dich möchte ich nicht neben respektive hinter mir wissen, wenn der Feind angreift.

19.) Mache Dir klar, mit wem Du es zu tun hast: Kränke nicht die Falschen

Wie smart!! Darf ich anfügen: Schmücke Dich auch nicht mit ihren Federn, lüge sie nicht an und ködere sie nicht mit leeren Versprechen!

20.) Scheue Bindungen, wo immer es geht

Hah! Endlich eine Erklärung wieso ich in der Stadt Zürich nur beziehungsunfähige Womanizer treffe!

21.) Spiele den Deppen, um Deppen zu überlisten: Gib Dich dümmer, als Dein Opfer

Sicherlich dürfte es Dir leicht fallen, Dich dumm zu stellen. Andererseits würde die Fähigkeit, den Intellekt Deines Opfers einschätzen zu können, ein gewisses Mass an Empathie oder Beobachtungsgabe voraussetzen. Nach der Lektüre Deines Buch muss ich Dir definitiv beides absprechen.

22.) Ergebe Dich zum Schein: Verwandle Schwäche in Stärke

Die Taktik hier soll scheinbar sein, ein Gefecht zu vermeiden, bei dem man aller Voraussicht nach unterliegen wird, und den Gegner dann von hinten, subversiv und als scheinbarer Verbündeter, nieder zu machen. Deinem Gegner ist zu wünschen, dass er mit Dir nach Regel 15 verfährt.

23.) Konzentriere Deine Kräfte

Ausnahmsweise ein nützlicher Rat: Fokussiere Dich auf eine Sache aufs Mal und auf die richtigen Leute, um vorwärts zu kommen anstatt Dich in vielen verschiedenen Projekten und Allianzen zu verzetteln.

24.) Spiele den perfekten Höfling

Dieses nach oben buckeln gefällt Dir wirklich, hm?

25.) Erschaffe Dich neu

"Akzeptiere nicht die Rolle, die die Gesellschaft Dir aufzwingt." Das ist ein wirklich guter Satz! Leider hat der Autor ihn selber nicht verstanden, wenn er gleich als nächstes schreibt: "Erschaffe Dich neu, indem Du Dir eine Identität zimmerst, die Aufmerksamkeit erregt, die das Publikum nie langweilt." Ich nenne das erste Selbst-, das zweite Fremdbestimmung. Letzteres gilt es im Leben um jeden Preis zu vermeiden.

26.) Mache Dir nicht die Finger schmutzig

Wenn es geht. Kluge Strategie. Noch klüger und cooler ist, die Fehler von andern in Erfolge umzuwandeln. Sehr gut für den Ruf und risikoarm - man kann's sowieso meist kaum mehr verschlimmbessern.

27.) Befriedige das menschliche Bedürfnis, an etwas zu glauben, und fördere einen Kult um Deine Person

Warum kriege ich immer mehr den Eindruck, Du arbeitest bei Scientology?

28.) Packe Aufgaben mutig an

Deine Präzisierung zu diesem Punkt ist, nur Aufgaben (mutig) anzupacken, die man sich ohne Zweifel zutraut, und die Finger von jenen zu lassen, bei denen man scheitern könnte. Ich persönlich glaube nicht, dass so je ein Unternehmer geboren worden ist.

29.) Plane alles bis zum Ende

LOL!! XD Hello reality!

30.) Alles muss ganz leicht aussehen

"Was Du leistest muss selbstverständlich und mühelos wirken." Also,... wenn das was bringen würde, warum jammern denn alle, sie hätten keine Zeit (und spielen dann Passiance im Büro)? Nichts dagegen, aber wenn einer heutzutage vermuten lässt, er wär unterbeschäftigt, kriegt er entweder mehr Arbeit oder wird gefeuert. Willkommen im Zeitalter der Globalisierung.

31.) Lass andere mit den Karten spielen, die Du austeilst

Das funktioniert nur mit Idioten, die sich nicht informieren und nicht aufpassen. Selber schuld.

32.) Spiele mit den Träumen der Menschen

Klingt ein wenig nach Nummer 8. Ich sag nur: Wer Versprechen macht, die er nicht einhalten kann, Leute mittels Angst "motiviert", einen "Personenkult" um sich selbst erschafft und am Ende gar selber an seinen Scheiss glaubt, endet früher oder später wie Hitler.

33.) Für jeden gibt es die passende Daumenschraube

"Jeder hat eine Schwäche, ein Laster. Hast Du den Punkt einmal gefunden, verfügst Du über die Daumenschraube, die Du zu Deinem Vorteil nutzen kannst." Im StGB nennt man das Erpressung oder Nötigung. Wie dem auch sei, ich halte fest:
Jeder Mensch hat auch Träume, Ziele und Talente. Wenn Du die kennst, kannst Du ihn auch leiten - durch Förderung und Motivation. Wer weiss, wenn Du gut und talentiert bist, setzt er seine Fähigkeiten und Leistungen sogar freiwillig für Dich ein. Unvorstellbar, ey?

34.) Handle wie ein König, um wie ein König behandelt zu werden

Ein guter Tipp - verzichte auf vulgäres Benehmen und behandle Leute mit gebührend Respekt und Höflichkeit. Ich wünschte nur, Du würdest dieses Prinzip im weiteren Sinne begreifen - Behandle andere so, wie Du selber behandelt werden willst.

35.) Meistere die Kunst des Timings

Timing is everything, but nothing you control. Ich verweise damit gern auch auf Nr. 29. Stattdessen rate ich zu Aufmerksamkeit, Flexibilität im Handeln und Denken und somit, die Kunst der Improvisation zu üben.

36.) Vergiss, was Du nicht haben kannst; Es zu ignorieren ist die beste Rache

"God, grant me the serenity to accept the things I cannot change,
Courage to change the things I can,
And wisdom to know the difference."

37.) Inszeniere packende Schauspiele

"Geblendet vom schönen Schein wird niemand merken, was Du in Wirklichkeit tust." Hm. Ich würde nicht darauf wetten, siehe Karl und Philipp.

38.) Denke, was Du willst, aber verhalte Dich wie die andern

Hätte Steve Jobs sich daran gehalten, wären wir nicht, wo wir heute sind. Oder, um es wie Einstein zu formulieren: Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde zu sein, muss man vor allem eins: Ein Schaf sein.
Wer schon den Effort leistet, anders zu denken, soll sich Deine Regel 9 hinter die Ohren schreiben, und ausführen, woran er glaubt.

39.) Schlage wellen, um Fische zu fangen

"Suche die Achillesferse Deiner Feinde, um sie aus dem Gleichgewicht zu bringen." Auch wieder eine destruktive, fremdbestimmte Strategie. Anstatt seine Zeit auf das zu verschwenden, was andere tun, könntest Du auch mal ein bisschen innovativ sein und arbeiten. Herrgottnochmal. Wir sind hier doch nicht zum fischen!

40.) Verschmähe das Gratisangebot

"Gehe verschwenderisch mit Geld um, Grosszügigkeit ist ein Zeichen und ein Magnet der Macht." Das ist natürlich Blödsinn, aber immerhin gut für unsere Wirtschaft. ;)

41.) Trete nicht in die Fussstapfen eines grossen Mannes

Ja. Frauen hinterlassen sowieso mehr Ordnung.

42.) Erschlage den Hirten, und die Schafe zerstreuen sich

Ich hoffe bloss für Dich, dass man den Hirten nicht in Dir erkennen wird.

43.) Arbeite mit Herz und Geist der andern

"Wenn Du Geist und Seele anderer ignorierst, werden sie Dich hassen." Sehr weiser Rat.

44.) Halte anderen den Spiegel vor

Vielleicht wirfst Du bei der Gelegenheit auch schnell selber einen Blick hinein, Medusa.

45.) Predige notwendigen Wandel, aber ändere nie zuviel auf einmal

"Sind Veränderungen notwendig, verkaufe sie als kleine Verbesserungen des Bewährten." Das ist eine gute Vorgehensweise, wenn man genügend Zeit zur Verfügung hat. Andernfalls würde ich Veränderungen einführen, wenn es an der Zeit ist, und die Leute dabei unterstützen, damit fertig zu werden. Die, die partout nicht umdenken können, müssen konsequenterweise das Projekt / die Firma verlassen.

46.) (Fast fertig, yeah!) Sei nie zu perfekt

Ein Laster zugeben um menschlicher und umgänglicher zu wirken? Also so kleine Macken wie Narzissmus, Gefühlskälte und Misanthropie? Oder was jetzt?

47.) Schiesse nie über das Ziel hinaus: Der Sieg ist der Zeitpunkt zum aufhören

Wie wir von Dir bereits gelernt haben, ist ein Sieg vielleicht nur der Gong zur zweiten Runde (Nummer  22). Insofern plädiere ich für kontinuierliches Over-Achievement, stetige Neuausrichtung des Ziels sowie Re-Evaluation der Partner. Ach, und in Deinem Fall: Eine Psychotherapie.

48.) Strebe nach Formlosigkeit

Echt? Das ist Dein letzter Rat an uns? Das finde ich jetzt aber traurig. Well, aber wenn ich an Clayface denke - der ist auch nur aus Schlamm und trotzdem ein Supervillain!


Fazit


Dieses Buch ist die perfekte Anleitung, in kürzester Zeit gelyncht zu werden!

Mein Buchempfehlungen:




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