Montag, 2. August 2021

Zeit sparen mit Crockpot & Tiefkühler

In meinem Post "Zeitoptimierung - weniger Stress, mehr Musse" hab ich den Schongarer aka Crockpot schon erwähnt. Wie kann man damit konkret Zeit sparen und die Lebensqualität erhöhen?

Was ist ein CrockPot?



Ein "Langsamgarer" ist ein Kochtopf zur langsamen Erhitzung von Lebensmitteln bei Temperaturen unter dem Siedepunkt über drei bis zwölf Stunden. Crockpot ist eine bekannte Gerätemarke aus den USA, die bereist seit 1971 existiert - ein Original Crockpot kostet ungefähr CHF 130.- (gibt es aber auch günstiger, siehe Deutschland oder kauf am Black Friday). Schongarer erlauben es, Speisen in Abwesenheit kochen zu lassen, etwa während man arbeitet oder schläft.

Vorteile des Crockpot

  • Niedrigerer Energieverbrauch im Vergleich zu Herd oder Ofen
  • Kochen in Abwesenheit = Zeitoptimierung
  • Grössere Mengen (6.5l Fassungsvermögen)*
  • Zeitschaltuhr*
  • Warmhaltefunktion
  • Anbraten in der Form*
  • Form für Ofen verwendbar für Überbacken*
*(nicht alle Modelle)

Nachteile des Crockpot

  • Verlust von Vitaminen durch langes Garen (Tipps unten)
  • Nicht geeignet für langes Garen mit Milchprodukten (Tipps unten)
  • Nicht geeignet für Fisch

Tipps zum Einsatz

Vitamine

Wie auch beim Dampfkochtopf oder bei Aufläufen vernichtet auch beim Crockpot die Hitze die Vitamine. Ich empfehle daher, Gemüse und Salat separat zu servieren (roh wäre eh am besten) oder dann 30 bis 45 Minuten vor Ende der Garzeit in den Crockpot zu geben. Wenn man den ganzen Tag ausser Haus war und der Crockpot schon auf "Warmhalten" umgestellt hat, kann man letzteres aber vergessen.

Milchprodukte

Flocken aus. Wenn man ein Curry macht, das Yoghurt enthält, sollte man es erst ganz am Ende untermischen (oder ganz durch Kokosmilch und Bouillon ersetzen). Will man eine Lasagne z.B. noch mit Mozarella und Reibkäse überbacken, tut man das ebenfalls zum Schluss, indem man den Ofengrill benutzt. Milchreis geht angeblich auch, einfach nicht in der "LOW" Einstellung, sondern "HIGH".

Fisch

Ich weiss nicht, wer auf die Idee käme, Fisch mit dem Schongarer zu kochen. Fisch gehört in den Dampf, in die Bratpfanne oder in einen Sud. End of story. Wer ein Fisch-Curry im Crockpot vorbereiten möchte, kann den Fisch aber auch fünf Minuten vor Ende der Garzeit (roh!) untermischen und kurz durchziehen lassen.


In Kombination mit dem Tiefkühler

Meiner Meinung nach sollte sich zumindest eine Kleinfamilie neben dem Crockpot auch einen anständig grossen Tiefkühler zulegen. Nehmen wir einmal an, es wohnen drei Personen im Haushalt. Ein 6.5l Krochpot ergibt 6-8 Portionen. Streckt man das noch mit Beilagen (Gemüse, Reis, Teigwaren, Brot), hat man ggf. 10-12 Portionen. Reicht also gut für vier Mahlzeiten.

Meine Tipps zum Zeit und Geld sparen mit dem Crockpot & Tiefkühler:


  1. Günstiges Fleisch kaufen. Aber bitte trotzdem Bio. Mit der langen Garzeit werden auch die weniger attraktiven Fleisch-Stücke zart wie Schulter, Haxe, Ochsenschwanz, Rinderbrust, Rinderhals (best!), Rindsvoressen, Rindsragout, Kaninchen, Pferd, Wildschwein, Hirsch, Reh etc.

  2. Fleisch in Aktion kaufen und einfrieren (wenn es noch nie eingefroren wurde) oder gleich kochen und portionenweise einfrieren.

  3. Überschüssiges Gemüse und Fleisch einkochen und portionenweise einfrieren (Suppen, Gulasch, Bouillon...) statt wegwerfen. Noch besser: Gemüse immer tiefgefroren kaufen oder direkt aus dem (eigenen) Garten in den Tiefkühler legen. Konserviert die Vitamine und verringert Food-Waste.

  4. Überschüssiges Obst in Curries verarbeiten (und einfrieren). Passt meistens wunderbar.

Die besten Rezepte für den Crockpot

Es gibt unzählige Blogs (v.a. englisch-sprachige) mit Rezepten, die man ausprobieren kann. Oft werden übrigens trotzdem auch Milchprodukte verwendet. Hier sind ein paar Links mit tollen Rezepten:


https://www.laurengreutman.com/dump-recipes/
https://www.laurengreutman.com/15-things-i-learned-by-using-my-crockpot-for-100-days-straight/
https://www.laurengreutman.com/slow-cooker-hacks/
https://www.laurengreutman.com/frugal-pasta-sauce-recipe-using-hunts-crushed-tomatoes/






Sonntag, 1. August 2021

Kosten und Abzocke vermeiden: Meide Klarna

Die Schweiz als Land der vermeintlichen Gutverdiener ist auch das Land der überhöhten Preise und der Firmen, die die Konsumenten systematisch abzocken. Um unnötige Kosten und Abzocke zu vermeiden, habe ich bereits folgende Blog-Beiträge verfasst und sie haben immer noch ihre Gültigkeit:

Heute möchte ich auf (leider) weit verbreitete, in der Schweiz nach wie vor legale Abzocke-Systeme und Firmen eingehen, die man als Konsument:in am besten ganz meidet oder dann wenigstens mit der nötigen Vor- und Umsicht behandelt.

Inkassofirmen Klarna und Byjuno- Geschäftsmodell Mahngebühren

Klarna kennt man in der Schweiz erst seit 2021, Buyjuno schon seit ca. 2018. Beide haben ein sehr fragwürdiges Geschäftsmodell, nämlich, dem online Händler das Risiko aus der Rechnungszahlung abzunehmen (namentlich Delkredere und Debitorenverluste) und es dem Konsumenten so mühsam wie möglich zu gestalten, eine Rechnung zu bezahlen. Wie machen sie das? 

Problem 1:
Zunächst einmal erhält man keine Papier-Rechnung per Post, schon gar keinen Einzahlungsschein, sondern nur ein langes, umständlich formuliertes E-Mail mit Zahlungsanweisungen. Schafft man es nicht, diese Rechnung exakt so und exakt innerhalb der vorgegebenen Frist zu bezahlen, hagelt es Mahnungen und natürlich Mahngebühren, denn davon leben Klarna und Byjuno hauptsächlich. Man kann sich teilweise einen Papier-Einzahlungsschein bestellen, der kostet (bei Klarna) aber über CHF 2.50!! Kundenfreundlich wäre anders, etwa, wenn man den Einzahlungsschein elektronisch abbilden würde, dann könnte man ihn ganz einfach mit der eBanking App am Bildschirm scannen. Aber nein, damit könnte man die Kunden ja nicht verarschen und damit verdient man kein Geld!

Problem 2:
Das andere Problem mit diesen Anbietern ist, dass man als Konsument die Rechnung bereits erhält, BEVOR die Ware des Shops eingetroffen ist. Die Zahlfrist läuft also ab dem Bestelldatum und nicht, wie eigentlich üblich, ab Zustelldatum der Ware. Wird die Ware überhaupt nicht oder beschädigt geliefert, hat man als Konsument dann die unerfreuliche Aufgabe, sowohl mit dem Händler als auch mit Klarna zu "stürmen". Ganz mühsam.

Der Kassensturz und 20Minuten haben ebenfalls bereits vor diesen Anbietern gewarnt:


Lösung:

Rechnet der online Händler via Inkassofirmen ab, rate ich, besser Vorauszahlung (via eBanking oder Twint) oder Kartenzahlung zu wählen. Bei den Karten rate ich von Kreditkarten ab, da auch die horrende Gebühren einfordern (siehe mein Artikel zum Sparen). Am besten wählt man in der Schweiz Twint, denn das geht rasch und ist sicher, oder man bezahlt mit der Mastercard Debit, sofern man schon eine von seiner Bank bekommen hat. Oder mit Revolut. So kommt man gar nie in eine Situation, in der irgendwer Mahngebühren oder Zinsen erheben könnte und man steht nur in einem direkten Vertragsverhältnis - nämlich zum Händler.

Warum setzen denn seriöse Firmen (wie SBB, Hotelplan, Triumph etc.) überhaupt auf Inkassofirmen?


Das habe ich mich wirklich gefragt, denn in meinen Augen ist es nicht kundenfreundlich und auch nicht seriös. Ich verstehe die Händler, die ihr Geld wollen, aber es zwingt sie niemand, Kauf auf Rechnung anzubieten. Primär geht es um zwei Aspekte:
  1. Risikominimierung
    Die online Händler bezahlen eine fixe sowie eine variable Gebühr pro Transaktion, die sie über Inkassofirmen abrechnen lassen. Einen Fixbetrag pro Rechnung und einen %-Anteil des Bestellbetrags (unabhängig davon, wie viel vom Kunden retourniert wird). Das rechnet sich offenbar, weil (auch in der Schweiz) die Zahlungsmoral teilweise schlecht ist und der Prozess lang und mühsam, bis ein Händler sein Geld am Ende (vielleicht) noch erhält.

  2. Umsatzsteigerung (Gier)
    Viele Firmen (wenn nicht die meisten) messen sich aus mir nicht ganz logischen Gründen nach wie vor an ihrem Umsatz. Relevant wäre meiner Meinung nach, wie viel Nettogewinn sie erwirtschaften. Aber egal. Der Umsatz ergibt sich beim eShop aus den Bestellungen und NUR aus den Bestellungen. Indem Händler das Zahlungsausfallrisiko an Inkassofirmen abtreten, sind sie in der Lage, weit mehr Bestellungen zu bearbeiten, als sie es sonst tun würden. So beliefern sie auch (mutmasslich) zahlungsunfähige Kundinnen und Kunden, weil sie das Geld auf sicher haben. Dasselbe Prinzip greift auch bei Kreditkartenzahlungen - das Ausfallrisiko trägt dort der Issuer (die Kreditkartenherausgeberin). Byjuno ist übrigens eine Tochterfirma von Intrum Justizia, die führen Bonitäts-Datenbanken, mit denen sie einen automatischen Abgleich machen, bevor die Bestellung abgeschlossen wird. Dasselbe macht auch Klarna während des Check-Outs im eShop, es dauert nur Sekunden. (Kreditkartenfirmen machen den Bonitäts-Check ihrerseits vor der Herausgabe einer neuen Karte.)

Fazit: Es mag auf den ersten Blick wie ein Dienst am Kunden aussehen, ist aber reine Abzocke. Es ist alles andere als kundenfreundlich. Klarna, Buyjuno und Co. haben meiner Meinung nach keine Daseinsberechtigung und gehören verboten.


Mittwoch, 30. Juni 2021

Wie man mit Nachahmern und Kopierern umgehet

Eigentlich ist es ein Kompliment, wenn andere sich zu persönlichen Nachahmern oder gar Kopierern machen. Es kann aber auch auf die Laune schlagen, Freundschaften beschädigen oder der Karriere schaden. Wie geht man am also besten mit einfallslosen Mitmenschen um, die geistiges Eigentum nicht respektieren?

1. Erst einmal ruhig bleiben.

Sich aufregen bringt selten etwas, seien wir mal ehrlich. Wenn du also kannst, nimm es gelassen. Ja, im Grunde ist es ja ein super Kompliment, wenn die Kollegin ein cooles Outfit von dir praktisch 1:1 kopiert hat. Dass ihr jetzt nebst eigener Phantasie auch noch der Anstand fehlt, den Look eben nicht dort zu tragen, wo du bist - im gleichen Büro z.B. - ist natürlich nicht so toll. Falls es hilft: Geh zunächst einmal von einem Versehen oder Zufall aus.

2. Den Grund in Erfahrung bringen.

Als ich mit 17 das erste mal meinen eigenen Stil entwickelte, kopierte meine damalige Freundin an der Kantonsschule eiskalt alles davon - vom Haarschnitt über die silbrig lackierten Fingernägel bis zum exakt gleichen Sneaker Modell. Da hatte ich den Mut nicht, sie dafür zu kritisieren. Ich war damals 17. Heute bin ich doch wesentlich reifer und direkter. Es braucht immer noch eine Portion Mut, jemanden auf offenkundiges Fehlverhalten anzusprechen, aber Mut kann man lernen. Darum: Frag, ob es Zufall ist, dass jemand genau gleich rumläuft, wie du. Falls dann, was wahrscheinlich ist, vehement abgestritten wird, quittiere es mit einem freundlichen Lächeln und einem "Okay, nichts für ungut."

Meistens reicht das dann schon, um jemand erwachsenes in die Schranken zu weisen. Es ist ja einfach auch schlicht peinlich, beim Nachahmen erwischt zu werden.

Anders verhält es sich bei Leuten, die ganze Powerpoint Präsis von dir übernehmen, deine Texte als ihre verwenden (ohne Hinweis auf dich als Autor:in) oder deine Ideen als ihre ausgeben. Hier kannst du direkt zu Schritt 4. weitergehen (ausser, du findest das total in Ordnung, dann kannst du hier aufhören, zu lesen).

3. Seinem eigenen Willen gewahr werden.

Es ist nicht immer sonnenklar, dass man sich gegen Nachahmer:innen und Kopierer:innen wehren will. Manchmal findet man es auch herzig, z.B. wenn es sich um Kinder handelt. Oder um handicapierte, wie z.B. Leute mit Down-Syndrom. Es lohnt sich daher, situativ zu entscheiden, ob man jetzt möchte, dass diese Person damit aufhört, ob sie weitermachen darf, in einem anderen Umfeld / Rahmen oder ob es einem grundsätzlich einfach am Allerwertesten vorbeigeht.

Beispiel: Ich arbeitete einmal bei einem grossen Finanzdienstleister mit über tausend Mitarbeitenden am Standort als Senior Fachkraft. In meiner Abteilung fing eine sehr junge Frau als KV-Lehrtochter an. Sie himmelte mich vom ersten Moment an und kopierte bald mein ganzes Erscheinungsbild. Mir war das egal, denn ich sah sie mehr als Kind und sicher nicht als jemand, der meiner Karriere schaden oder meine Autorität untergraben könnte.

4. Grenzen setzen, Konsequenzen aufzeigen.

Anders verhält es sich dann eben bei unerwünschtem Kopier-Verhalten. Leider hab ich es mehr als einmal erlebt, dass sich andere Leute einfach mit meiner Arbeit geschmückt haben. Dort suche ich heute das Gespräch und mache klar, dass ich das nicht wünsche.

Es hat ja auch direkten Einfluss auf meine Motivation und schlimmstenfalls auf die Qualität meiner Arbeit. Wenn ich davon ausgehen muss, dass die idiotische Chefin meine Marketingtexte einfach als die ihren ausgibt in der internen Kommunikation (true story) werde ich aufhören, welche zu texten. Oder ich werde schlechter texten / mir keine Mühe mehr geben. Oder ich werde nur noch dort texten, wo sie meine Texte nicht mehr sehen kann (schwierig) oder ich werde die interne Kommunikation selbst übernehmen. Der Konflikt ist so oder so vorprogrammiert.

Es kommt zum Glück selten vor, dass Chefs so dämlich sind, und eine der Grundregeln der Personalführung einfach ignorieren: Die Mitarbeitenden für ihre Arbeit honorieren. Tun sie es doch, wird vermutlich auch ein Gespräch nichts daran ändern, aber haben muss man es trotzdem. Und ändert sich dann nichts, schlage ich heute sogar vor, auf die nächsthöhere Stufe zu eskalieren. Denn es ist vielleicht im Interesse des Low-Level-Chefflis, dich zu demotivieren und deine Arbeit zu kopieren, aber vermutlich nicht in dem seines/ihres Vorgesetzten. Denn irgendwer erkennt dann ja schon irgendwann, wer eigentlich für die gute Arbeit verantwortlich ist und möchte diese Personen in der Firma behalten.

Wichtig ist auch, dass du ganz klar sagst, was für Konsequenzen folgen, wenn sich nichts ändert.

5. Konsequent sein.

Leere Drohungen bringen dir nie was. Kennt man ja aus der Kindererziehung: Folgt die angedrohte Konsequenz nie, funktioniert auch die Drohung bald nicht mehr.

Bei der nachahmenden Freundin oder der kopierenden Chefin gibst du also eine gelbe Karte (und nur eine, denn diese Leute wissen spätestens jetzt ganz genau, was sie gemacht haben und dass du es gemerkt hast und dass du es nicht durchgehen lässt). Die rote kann dann sein, dass du die Person öffentlich anprangerst, das Plagiat öffentlich machst oder halt kündigst / die Leistung verweigerst / die Freundschaft beendest.

Und noch zum Schluss...

  • Unterschätze den Schaden nicht, der aus Kopieren und Nachahmen für Menschen entsteht, die eine gute Idee hatten. Wenig ist demotivierender, als eine gute Idee an einen Fake abtreten zu müssen, vor allem, wenn jemand nicht jeden Tag gute Ideen hat. Ideen sind extrem wertvoll, darum werden sie so oft gestohlen.

  • Achte selber bewusst darauf, Ideen und Leistungen anderer - deutlich - anzuerkennen und zu honorieren. Stehle selber niemals Ideen und kopiere auch nie den Stil anderer Personen. Lass dir selber was einfallen, du kannst das.

  • Wenn du beobachtest, dass in deinem Team / Umfeld jemand eine andere Person kopiert oder ihre Leistung für sich beansprucht, stelle das öffentlichkeitswirksam richtig. Wer nur zuschaut, macht sich mitschuldig.



Samstag, 22. Mai 2021

Must Haves für Single Frauen

Wenn eine Frau lieber allein lebt, ob mit Kind oder ohne, sollte sie ein paar Hilfsmittel ihr eigen nennen. Meine All-Time Favories findest du hier, und ein paar Nice to Haves als Bonus zuunterst. Ich liste die Dinge, die mir mein Leben am meisten erleichtern.

Ein Handy

No-Brainer, oder? Obwohl die meiste verschwendete Zeit wohl auf seine Kosten gehen, spart man auch unglaublich viel Zeit, wenn man die Einzahlungsschein-Scannen-Funktion der E-Banking App nutzt. Man spart auch den Wecker, die Armbanduhr, den Kompass, die Wasserwaage...

Ein Auto


Manche werden jetzt schreien Neeeeein eine Frau braucht doch nicht unbedingt ein Auto und wie unökologisch und ich wohne in der Stadt und - BLABLA. Für mich war und ist mein eigenes Auto seit ich 20 bin mitunter das wichtigste Hab und Gut, das ich besitze. (Wichtiger ist nur noch meine Gesundheit und mein eigenes Einkommen, aber das gehört beides nicht in diese Liste.) Man kann ein Auto natürlich auch gelegentlich ausleihen (Bekannte, Verwandte, Car-Sharing, Autovermietung) aber nichts geht über die Flexibilität und Unabhängigkeit, die ein eigenes Auto mit sich bringt.

Mein Auto hat mich schon aus manchen unangenehmen Situationen gerettet (wenn ein Date oder ein Ex mühsam wurde, sprang ich ins Auto, verschloss es von innen und fuhr davon). Es war immer da, wenn ich schwere oder sperrige Dinge transportieren musste. Es schützte mich vor schlechtem, kalten Wetter. Es schützte mich vor mancher Grippe, da bin ich sicher, die ich mir im ÖV eingefangen hätte. Es schützte mich auch vor den Auswirkungen mancher ÖV-Störungen, die in der Schweiz doch eher oft vorkommen. Und manchmal hab ich sogar - auf Reisen - im Auto geschlafen. I love my car.

Turnschuhe

Warum ist das ein Must Have? Haha. Ich trage seit Jahren keine unbequemen oder gar hochhackigen Schuhe mehr. Ich hab noch welche, für Gelegenheiten, die so gut wie nie auftauchen. Was eine Frau wirklich braucht, sind Turnschuhe. Alternativ oder fürs Büro / die Stadt: Mokassins oder Nubuk-Espadrilles. Give a girl the right shoes and she will conquer the world.

Eine sinnvoll ausgerüstete Hausapotheke

Ich war versucht, das weiter unten anzufügen, aber je älter ich werde, desto öfter greife ich zu diesem speziellen Schränkchen und desto bewusster gehe ich mit der Hausapotheke um. Seit ich (alleinstehende) Mutter bin sowieso. Was da reingehört, weiss frau meistens selber, alternativ einfach in der Apotheke breaten lassen. Aber Achtung: Eine Hausapotheke ist nicht gleich Reiseapotheke. Da die meisten Medikamente nach 24 Monaten ablaufen,  kaufe ich persönlich nur das Nötigste auf Vorrat. Grippemittel zum Beispiel nicht, denn ich bin nicht jedes Jahr krank. Wenn ich Fieber hab, werfe ich ein Paracetamol (das ich auch gegen Regelschmerzen nehme) und hole mir anderes bei Bedarf kurz in der Apotheke. Ich empfehle an dieser Stelle übrigens von Herzen, Medikamente des Alltags im nahen Ausland zu kaufen. Schweizer zahlen viel zuviel für Alltagsmedikamente. Man kann sich das Zeug direkt an die Paketstation liefern lassen. Preise vergleichen lohnt sich hier wirklich.

Ein guter Laptop (optional zusätzlich ein Tablet) und ein Laserfarbdrucker

E-Banking, Home-Office, Ferien-Recherche, online Einkauf, Steuererklärung, Korrespondenz bis hin zum Bastelprojekt des Kindes oder einfach nur Rezepte: Dafür braucht es einen schnellen, leichten Laptop mit guter Akkulaufzeit und guter Interkonnektivität. Ich benutze im Moment ein Lenovo ThinkPad X1. Bin sehr zufrieden.

Vitamine


Sind das "Dinge"? Nunja, wie man es nimmt. Vitamine stellen neben Schlaf und guter Ernährung die Grundlage meines Funktionierens dar. Je älter ich werde, desto mehr. Früher zehrte ich vermutlich von meiner Jugendlichkeit, heute muss ich meinem Körper mehr geben, damit er einigermassen auf einem anständigen Level funktioniert. Ich empfehle Burgerstein CELA als Basis (hat mir eine Therapeutin empfohlen), zwei Tabletten täglich. Wenn ich Stress habe, nehme ich zusätzlich noch Diasporal 300mg Trinkgranulat (ohne Süssstoffe). Das beruhigt meine Nerven spürbar, ich schlafe besser und ich bin viel weniger gereizt. Musste 38 werden, um den Zusammenhang zwischen Stress und Magnesium zu verstehen, macht es besser, als ich.

Gratistipp: Eisen (Ferritin) und Vitamin D3 Status im Blut mindestens einmal im Jahr prüfen lassen. Viele Frauen haben zu wenig Eisen, weil ihr Körper nicht so viel aufnehmen kann, auch nicht mit Nahrungsergänzung, wie wir monatlich mit der Regelblutung verlieren. Ein Mangel an einem dieser beiden Vitalstoffen führt zu Müdigkeit und Erschöpfungszuständen. Don't let it happen to you, es gibt Eiseninfusionen und D3K2 Tropfen. :-*

Ein Plattformwagen (für 300kg)

Lohnt sich immer. Lohnt sich noch mehr, wenn man das Auto in der Garage hat und mit dem Fahrstuhl direkt vor die Haustür fahren kann. Same mit dem Keller. Hilft präventiv gegen Kreuzschmerzen. Just saying. Ich empfehle übrigens das breitere Modell (300kg), dort passen zwei Einkaufstüten, ein Harrass oder die verdammtnochmal ganze Karton- und Papiersammlung drauf. Den kleinen hab ich wieder entsorgt, Fehlkauf. Just saying.

Gratistipp: Bei Nichtgebrauch auf den Parkplatz stellen.

Geschirrspülmaschine

Wer keine hat, dem helfen die Götter. ich weiss nicht, wie man ohne leben kann. Man rechne allein die Zeit zusammen, die man mit Spülen, Abtrocknen und / oder entfernen der Kalkflecken unterm Abtropfgestell wegmachen verschwendet.

Wäschemaschine, Tumbler und Stewi (zum Alleingebrauch)

Am besten sind diese Dinge in der eigenen Wohnung verfügbar, denn nichts ist (gerade mit Kindern und/oder einem hektischen Arbeitsalltag) mühsamer, als sich die Waschküche mit Nachbar*innen teilen zu müssen. Achtung: Wasche trotzdem nicht jede Woche (oder öfter), bloss weil du kannst. Hier lässt sich mit etwas Gelassenheit viiiiiiel Zeit sparen.

Ein Staubsaugerroboter, ein Handstaubsauger, ein leichter normaler Staubsauger oder alternativ: eine Putzkraft

Nichts ist so kurzlebig, wie staubfreier Boden. Vor allem mit Kind. Ich besitze keinen Staubsaugerroboter aber einen Handstaubsauger und, für meine Putzfrau, einen ziemlich guten Staubsauger (von Miele). Man verschwendet mit dem Haushalt sehr viel Zeit, wie eine aktuelle Statistik leider wieder gezeigt hat, aber frau kann aktiv etwas dagegen tun. Zum einen, wie die Statistik auch zeigt, nicht mit einem Mann zusammenwohnen (denn der wird ihr seinen Dreck einfach zusätzlich aufbürden, nein danke), zum andern "smart" putzen und es auch mal einfach gut sein lassen. Lebst du schon, oder putzt du noch?

Eine Klapp-Leiter

Je nachdem, wie gross frau ist, reicht vielleicht ein Schemmel, aber ich benutze die Leiter doch eher oft. Sei es beim Glühbirnenauswechseln, Vorhänge rauf- und runternehmen, Wände streichen etc.

Akkuschrauber und (gute) Schlagbohrmaschine

Könnte hier auch schreiben: Handwerkerinnen-Basics. Denn wer allein lebt, braucht Werkzeug. Ich empfehle eine Beratung im Baumarkt. Und eine Kundenkarte. ;-)

Ein Vibrator

Auch ein No-Brainer. Ich empfehle einen kabellosen, wasserdichten, den man nicht sofort als Vibi erkennt (mind your kids). Könnte man auch unter Nice to Haves listen, jede wie sie findet. ;-) 


Nice to Haves (vor allem für Mamis)

Massagesessel oder Massage-Abo

Tja. Was soll ich sagen? Je älter man wird, desto mehr verdient und braucht man eine Massage. Meine Mutter hat seit Jahrzehnten Rückenprobleme, dasselbe bei meiner Tante und eigentlich jeder älteren Frau (und Mutter) die ich kenne. Auch Männer leiden dran. Ich bin dafür, dass man sich als Frau lieber einmal weniger um Mani- oder Pediküre und um die Frisur kümmern sollte (denn das tust du eigentlich für die andern) und dafür einmal mehr um sich selbst. Wer sich weder Massagesessel noch Abo leisten kann oder will, soll man die Massage Stuhl-Auflagen testen. Just saying, dein Leben ist kurz, tut dir was Gutes. Regelmässig.

Thermalbad-Abo / 10er-Karte

Geht auch unter die Kategorie "tu dir was Gutes" denn du hast es verdient. Ich finde Thermalbäder Hammer und ihr Geld wert, denn ich ging dort schon mit meinem weniger als einjährigen Baby hin. Eins von den Dingen, die man auch mit Kind tun kann, und bei denen man ungefähr gleich viel profitiert, wie ohne. Natürlich, ohne Kind kann man noch in die Sauna und (in Zurzach) ins Jodbad gehen, aber dann nimmt man halt die Grossmutter / die Tante / die Schwägerin / die Freundin mit und sie schaut derweil kurz zum Kind. Lohnt sich auf jeden Fall, so ein Abo.


Übrigens...

...wer das jetzt überflogen hat und findet, das Leben als Single-Frau sei offenbar vor allem anstrengend, dem möchte ich sagen: Das Leben als Partnerin eines Mannes ist noch anstrengender, vor allem für berufstätige Mütter. Man hört von diesem Teil der Bevölkerung aus guten Gründen kaum mehr was, denn sie sind begraben unter Arbeit und oftmals nah am Burnout. Als Single-Frau und Mutter hat man es vielleicht streng, aber es gibt Hilfsmittel (siehe oben), es gibt die alternierende Obhut (50% der Zeit sind die Kinder dann beim Papi und der muss organisieren) und es wird vor allem besser - je älter die Kinder werden. Und wenn du den Fehler deiner Mutter und deiner (Ex-Schwiegermutter) nicht wiederholen möchtest, erziehe deine Kinder von Anfang an zu Mitarbeit im Haushalt. Den (Ex-)Partner kannst du nicht mehr ändern.


Sonntag, 18. April 2021

kununu - warum es gut fürs Karma ist, die Arbeitgeberin zu bewerten

Eigentlich sollte es heutzutage ein No-Brainer sein, dass man seinen Arbeitgeber bewertet. Spätestens, wenn man die Firma verlässt. In meinem Umfeld im Büro und privat habe ich einmal herumgefragt, wieso es viele trotzdem nicht tun, und stiess auf einige Vorurteile. Heute will ich damit aufräumen und erläutern, wieso eine kununu-Bewertung nicht nur wichtig, sondern der Anfang einer faireren Arbeitswelt ist.

Warum ist die Arbeitgeberbewertung so wichtig?

  1. Für Bewerberinnen und Bewerber, damit diese auch die Sicht und Meinung der Menschen haben, die dort arbeiten oder gearbeitet haben. Wenn eine Firma viele schlechte Bewertungen kriegt, dann hat das Gründe! Wenn eine Firma viele gute Bewertungen kriegt, dann zieht sie andererseits umso mehr Talente an. Es gibt Firmen, die verkaufen sich im Rekrutierungsprozess viel zu gut - etwa was die Familienfreundlichkeit angeht. Wenn dann aber alle jungen Mütter direkt nach der Babypause geschmissen werden und auch Väter nicht Teilzeit arbeiten können, sollte das die Öffentlichkeit einfach wissen.

  2. Um den Spiegel vorzuhalten. In den meisten (Schweizer) Firmen werden nach wie vor nur die Mitarbeitenden beurteilt, im so genannten "Jahresgespräch" oder im "Mbo". Diese Beurteilung hat natürlich immer Konsequenzen - auf das Gehalt, den Bonus, auf die Bezahlung von Weiterbildungen, auf Beförderungen usw. Umgekehrt findet eine Arbeitgeberbewertung durch die Belegschaft so gut wie nie statt. Wenn, dann unregelmässig als Mitarbeiterbefragung und so gut wie nie ändert sich dann was, selbst an Dingen, die wirklich als Problematisch herausstechen. Ich spreche aus Erfahrung.

  3. Um den Verwaltungsrat zu informieren. Der Systemfehler - weltweit - besteht darin, dass die Geschäftsleitung IMMER am längeren Hebel sitzt und faktisch niemand kontrolliert, ob sie ihren Job richtig macht. Theoretisch wäre einerseits der Verwaltungsrat dafür zuständig, andererseits hätten auch die Aktionäre ein gewisses Mitspracherecht. Gerade bei KMUs funktioniert dieses System hinten und vorne nicht (übrigens auch bei Grossfirmen, aber darauf gehe ich heute nicht ein). Es funktioniert deshalb nicht, weil oftmals die GL eines KMUs direkt auch den Verwaltungsrat stellt. Und dort, wo das ausnahmsweise nicht der Fall ist, fungieren Brudis der GL im VR. Und selbst wenn es keine direkten Brudis sind (sind es immer...) nehmen die Verwaltungsräte so gut wie nie Einfluss auf "operative Angelegenheiten". Sprich, sie nehmen überhaupt keine Aufsichts- oder Kontrollfunktion der GL vor. Ergo kann die GL machen, was sie will. Indem Arbeitnehmende Misstände also auf kununu posten, informieren sie wenigstens andere Leute (Kandidatinnen und Kandidaten, siehe 1) und der VR kann nicht mehr behaupten, er hätte von den Problemen nichts wissen können.

Wann sollte man den Arbeitgeber auf kununu bewerten?

  • Wenn man Vorstellungstermine hatte und eine Absage erhält oder selbst absagt. Es gibt unter "Bewertungen" einen Tab "Bewerber". Dort sollte man vor allem hinschreiben, wenn man ewig keine Antworten erhalten hat, wenn man zu zig Vorstellungsgesprächen eingeladen wurde und schliesslich die Absage aufgrund eines Kriteriums erhalten hat, das bereits beim 1. Gespräch hätte klar sein müssen (z.B. Gehaltsvorstellungen). Natürlich soll man auch positive Erfahrungen dokumentieren.

  • Nach der Probezeit oder nach 6 Monaten. In der so genannten "Honeymoon-Phase" wird man tendenziell eine gute Bewertung abgeben. Immerhin stimmt (hoffentlich) zu Anfang noch das Gehalt, die Arbeit entspricht (hoffentlich) dem, was man vereinbart hat und es zeigen sich (hoffentlich) noch keine all zu grossen Probleme in der Zusammenarbeit.

  • Nach dem Austritt. Spätestens jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, einen möglichst objektiven Rückblick zu machen und die Zeit bei diesem Arbeitgeber zu bewerten. Dabei, finde ich, gehört der Kündigungsgrund unbedingt auch in die Bewertung. Ist man gegangen, weil man woanders eine bessere Stelle erhalten hat? Oder weil man es nicht mehr ausgehalten hat? Oder wurde einem gar gekündigt? Wie wurde mit der Kündigung und mir umgegangen? Gab es ein Austrittsgespräch? Wurde der Bonus anteilsmässig ausbezahlt? Ging alles fair und respektvoll vonstatten oder wollte man mich auf den letzten Metern noch verarschen? Das ist doch alles sehr aussagekräftig und wichtig für zukünftige Arbeitnehmer dieser Firma.

kununu Vorurteile und Mythen

  • Mythos: Der Arbeitgeber kann rausfinden, dass ich die Bewertung geschrieben habe.
    Wahrheit: Falsch. Kununu hätte den Laden längst dichtmachen können, wenn sie die Namen der Bewertungsschreiber/innen weitergeben würde. Natürlich sollte man keine Informationen nennen, von denen nur eine Handvoll Leute im Betrieb Kenntnis haben, und man kann etwas auf die Art und Weise achten, wie man schreibt.

  • Mythos: Nur unzufriedene (Ex-)Angestellte hinterlassen kununu-Bewertungen.
    Wahrheit: Falsch. Ich beobachte eigentlich öfter, dass Firmen, die schlechte Bewertungen kriegen, intern herumhypern und ihre Kaderleute dazu anhalten, mit (viel zu) positiven Bewertungen dagegenzuhalten. Besser wäre, man würde die ganze Belegschaft regelmässig bitten, Bewertungen abzugeben, ob positiv oder negativ.

  • Mythos: Wenn ich einmal eine Bewertung hinterlassen habe, kann ich sie nie mehr ändern oder löschen.
    Wahrheit: Falsch. Man kann eine Bewertung jederzeit anpassen oder gar zurückziehen. Nötig dafür ist eine E-Mail Adresse und das setzen eines Passwortes (man kann auch eine E-Mail Adresse mit Fake-Namen verwenden, Hauptsache, man behält den Zugriff auf die Inbox...). Wenn man also eine positive Bewertung geschrieben hat, dann kann man sie später auch revidieren, wenn sich die Umstände verändern. So wie es im echten Leben halt häufig der Fall ist.

  • Mythos: kununu will für negative Bewertungen immer einen Nachweis meiner Beschäftigung dort, z.B. den Arbeitsvertrag.
    Wahrheit: In manchen Fällen, wenn eine Firma z.B. viele schlechte Bewertungen erhält und anwaltlich gegen kununu vorgeht, muss kununu sich versichern, dass die Bewertungen echt sind. In diesen Fällen bittet sie die Bewertungsschreiber/innen um einen so genannten Beschäftigungsnachweis. Das kann aber auch das Arbeitszeugnis sein. Die Identität der Person wird aber auch in diesem Fall nicht publik gemacht, auch nicht, wenn es zum Gerichtsfall würde.
Es kann also sein, dass eine (schlechte) Bewertung nicht publiziert wird. Positive werden leider aber immer publiziert, wie ich gelesen habe, was eigentlich nicht minder problematisch ist. Das sollte einen aber nicht davon abhalten, eine (auch schlechte) Bewertung abzugeben.

Wie können und sollten Arbeitgeber eigentlich mit kununu Bewertungen umgehen?

Zunächst muss gesagt sein, dass Arbeitgeber weit mehr Ressourcen zur Verfügung stehen, ihr Image aufzupolieren, als uns Arbeitnehmern. Sie haben Personalabteilungen, Marketingabteilungen, Teams für die interne Kommunikation oder spannen gar externe PR-Agenturen ein. Diese kümmern sich sehr oft (auch gemeinsam) um das so genannte "Employer Branding" - die Imagepflege als Arbeitgeber.

Einigermassen "woke" Arbeitgeber nehmen schlechte kununu Bewertungen  wenigstens öffentich zur Kenntnis. Das kann man daran sehen, dass sie auf diese reagieren. Obwohl es an sich ein gutes Zeichen ist, wenn eine Firma auf kununu diese Funktion "Open Company" nutzt, und wenigstens eine Floskel "Danke, wir schauen das an" bei schlechten Bewertungen hinterlässt, heisst das leider noch lange nicht, dass sie gute Arbeitgeber sind. Es heisst einfach, dass sie pro Monat CHF 400.- bis 500.- ausgeben, um ihr Firmenprofil zu pflegen. Davon lebt kununu nämlich - von den Geldern der Arbeitgeber.

Reagiert eine Firma auf kununu auf schlechte Bewertungen (eben "Open Company" = proaktiver Umgang auf kununu) aber hagelt es trotzdem immer weiter schlechte Bewertungen, kann man getrost davon ausgehen, dass sie intern rein gar nichts an den Ursachen der schlechten Kommentare ändern.

kununu ist eine echte Chance - aber nur im Zusammenspiel mit einem professionellen HR und einer willigen Geschäftsleitung.

Schritt 1: Probleme zur Kenntnis / ernst nehmen

Daran scheitern schon sehr viele Firmen, vor allem, scheint es, KMUs in der Schweiz mit ergrauten, über 50jährigen CEOs und sehr männlichen Geschäftsleitungen. Oftmals hat die HR-Abteilung in diesen Firmen sehr wenig zu melden.

Haben wir es aber mit einer GL zu tun, die erkannt hat, dass eine glückliche Belegschaft zu besseren Ergebnissen, besseren Ideen und tieferen (Rekrutierungs-)Kosten (und somit weniger Know-How Verlust) führt, dann ist die Chance intakt, dass man schlechte Bewertungen als CHANCE sieht, ein Problem zu beheben, bevor sich eine Schneise der Verwüstung (= der Abgänge und des Imageschadens) auftut.

Schritt 2: Problem öffentlich zugeben

Hat man negative Kommentare auf kununu, löst man sich als Arbeitgeber ein Abo und stellt öffentlich, DIREKT unter der Bewertung, klar, dass man die Kritik gehört hat, ernst nimmt und intern weiter verfolgt. Guter Stil ist auch, dass man anbietet / dazu auffordert, die Sache in einem persönlichen Gespräch weiter zu erörtern. Bei ehemaligern Mitarbeitenden würde ich mir diesen Aufruf sparen, da hat die HR Abteilungen einfach ihren Job nicht gemacht, als noch Gelegenheit dafür gewesen wäre.

Schritt 3: Problem analysieren

Ich bin jetzt mal progressiv, denn ich sehe das einfach unvoreingenommen als Person, die nie im HR gearbeitet hat, aus Sicht einer Fachspezialistin und (ehemaliger) Führungskraft. In einer perfekten Welt würde das HR und/oder die GL jetzt hingehen, und in mit dem/der Leiter/in der Abteilung sprechen, die in der Bewertung negativ beurteilt wurde. Gibt die Person zu, dass sie einen Fehler gemacht hat, sucht man nach Wegen, es zukünftig besser zu machen. Kein Fingerpointing. Oftmals liegt es an der Führungsart, wenn Leute sauer werden und die Firma verlassen. Oftmals sind es auch strukturelle Probleme - etwa fehlende Prozesse. Und sehr oft sind es kulturelle Probleme, wie etwa einfach fehlende Wertschätzung. Kann man alles angehen! Muss man angehen, sonst hört die Kritikwelle nicht auf.

Gibt die Person es nicht zu oder will von nichts wissen, macht man eine anonymisierte (und wirklich anonymisierte!!) Umfrage in der Firma. Und nicht den Schwachsinn, dass man auf Teams runterbrechen kann - die GL soll eben nicht herausfinden können, wer welche Bewertung abgegeben hat, sonst ist die Umfrage für die Katz. Ich persönlich würde sogar so weit gehen, die Umfrage in Papierform zu machen, denn online Umfragen haben dank gepanschter "Anonymisierungen" das Vertrauen vollends verloren.

In diesen echt anonymisierten Umfragen, die am besten halbjährlich stattfinden sollten, erkennt man haargenau, wo der Hase im Pfeffer liegt.

Schritt 4: Problem beheben

Als - nochmal - Aussenstehende habe oftmals Mühe, nachzuvollziehen, warum man gewisse Probleme nicht einfach beseitigt. Nehmen wir einmal den Klassiker Gehaltserhöhung oder ungleiche Löhne für gleiche Arbeit: Wieso kann man das nicht standardisieren? Es gibt doch Modelle, gerade beim Staat, die mit Lohnbändern arbeiten? Oder wieso kann man die Gehälter nicht einfach öffentlich machen? Und wieso kann man nicht fix definieren, wann man eine Lohnerhöhung kriegt? Man macht doch ein MBO für den Bonus - wenn man Ziele X, Y und Z erreicht hat, gibt es den vollen Bonus. Sonst anteilsmässig. Was ist das Problem, das auch für eine Gehaltserhöhung zu machen? Es gibt ja nachweislich auch eine Teuerung und die Firma erwirtschaftet, DANK DER BELEGSCHAFT, nachweislich jedes Jahr ein Wachstum. Warum sollen die Leute davon nicht auch profitieren? Tja.

Bei anderen Problemen dünkt mich die Lösung noch einfacher. Etwa schlechte Chefs, schlechte Chefinnen - wieso entscheidet eigentlich die GL oder die nächsthöhere Person ganz allein über die Wahl einer neuen Teamleitung? Warum wird das bestehende Team nicht miteinbezogen? Ich hab es oft erlebt, dass ganze Teams gekündigt haben, weil eine Person als Chef/in eingesetzt wurde, die niemand ernst nehmen konnte. Rechnet sich das irgendwie? Ich bezweifle es.

Und dann finde ich halt schon, dass es nicht nur eine Mitarbeiterbeurteilung von oben nach unten sondern auch von unten nach oben geben sollte - Bonusrelevant. Natürlich mit Konsequenzen. Die Mitarbeitenden sollten auch Ziele setzen dürfen, wie in einem MBO, die der Chef/die Chefin zu erreichen haben. Klar macht das den Job für mittlere Kader nicht einfacher, aber voilà, fair wäre es alleweil. Und sonst kann man ja auch die Hierarchien verflachen. Ich muss sagen, ich hab auch oft erlebt, dass ein/e Abteilungsleiter/in völlig überflüssig war.

Schritt 5: Regelmässig zur Bewertung aufrufen

Eine Firma, die der Meinung ist, sie hätte ein gutes Betriebsklima und die Belegschaft sei zufrieden (siehe oben, kann man mit MA-Umfragen verifizieren) sollte unbedingt regelmässig dazu aufrufen, auf kununu eine Bewertung zu hinterlassen. Damit lässt sich sicher vermeiden, dass nur unzufriedene Ex-Angestellte oder Kader mit Interessenskonflikt bewerten.


Fazit

Wie man merkt - es hängt halt alles zusammen. kununu ist nur ein Abbild dessen, was in einer Firma falsch läuft. Will man sein kununu Profil verbessern, muss man die Probleme im Kern angehen.

kununu spiegelt einfach den Zustand einer Firma, ob gross oder klein, ob mit professionellem Employer Branding oder nicht. Natürlich kann man kununu auch ignorieren, dann kriegt man das eine oder andere Talent halt vielleicht nicht. Man kann auch ausrechnen, was es einen kostet, ein guter Arbeitgeber zu sein, und was es einen kostet, nicht die besten Leute zu kriegen oder eine hohe Fluktuation zu haben (siehe Mobilezone).

Als Arbeitnehmer/in lohnt es sich aber auf jeden Fall, eine Bewertung abzugeben. Und sei es nur eine Katharsis.




Freitag, 1. Januar 2021

Der Break-Even einer Tiefkühltruhe

Dieser Beitrag richtet sich sowohl an Leute, die einfach erklärt bekommen möchten, was ein Break-Even ist, als auch an solche, die sich fragen, ob sich eine Tiefkühltruhe / ein Gefrierschrank lohnt.

Ich hab jahrelang darauf verzichten können, einen separaten Gefrierer anzuschaffen, weil die Tiefkühlfächer in den Kühlschränken meiner Mietwohnungen immer genug gross waren für meine Bedürfnisse. Als ich Mutter wurde, wurden die Anforderungen an die Grösse ebendieses Faches aber schlagartig höher. Jetzt wohne ich seit einigen Jahren in einer Wohnung, welche mit einem insgesamt einfach lächerlichen Kühlschrank ausgestattet worden ist - vor allem das winzige Gefrierfach ist einfach nur ein Witz.


Trotzdem, ich hatte keine Lust auf ein separates Gerät. Also kaufte ich halt öfter weniger ein und verwertete Reste schnell oder - tja - halt gar nicht. Mit Corona kam jedoch das Homeoffice. Den grössten Teil des gerade vergangenen 2020 verbrachten wir plötzlich zuhause. Die Restaurantbesuche, vor allem über Mittag, tendierten gegen null, einkaufen ging man seltener, da einem ja empfohlen wurde und wird, möglichst nicht unter Leute zu gehen, und man kaufte pro Einkauf mehr ein.

Wer kochen konnte, war 2020 mit Sicherheit besser dran, und die andern haben ihre Koch-Skills in dem Jahr bestimmt freiwillig aufgerüstet. Man hatte ja auch Zeit. Betty Bossi veröffentlichte im Frühjahr 2020 netterweise auch alle Rezeptbücher kostenlos auf ihrer Website (hammer Aktion gewesen, danke Betty).

So oder so - ich spielte 2020 oft mit dem Gedanken, mir ein externes Gefriergerät anzuschaffen. Nach reiflicher Überlegung hab ich dann am Black Friday zugeschlagen. Nach welchen Kriterien hab ich das Gerät ausgesucht?

Kriterien für ein Gefriergerät

  • Grösse: Gut überlegen, wo man das Ding hinstellen kann und wie gross es wirklich sein muss.
  • Truhe vs Schrank: Je nach Standort eignet sich das eine oder andere. Schränke haben praktischerweise Schubladen, welche die Ordnung vereinfachen. Truhen sind sicherer vor Kleinkindern, da sie sie nicht öffnen können.
  • Stromverbrauch / Energie-Effizienz: Ich würde nichts unter A++ kaufen, da diese Dinger das ganze Jahr Strom verbrauchen. Hersteller geben den Jahresverbrauch der Geräte an (dazu unten in der Break-Even Berechnung mehr). Das kann man online in effektive Kosten umrechnen.
  • Beleuchtung: Je nach Standort ist eine Innenbeleuchtung evt. wichtig.
  • No-Frost: Manche Geräte kommen mit einer Funktion, bei der sich kein Eis bildet. Erhöht jedoch den Preis. Ohne No-Frost sollte man das Gerät alle zwei Jahre mal abtauen und reinigen.
  • Räder / Rollen: Mir war wichtig, das Teil ohne fremde Hilfe bewegen zu können, daher nahm ich eins mit Rollen. Nachteil: Es kann u.U. auch etwas davonrollen, wenn man die Tür öffnet.
  • Gewicht: Je leichter es ist, desto einfacher wird ein Umzug oder eine Umplatzierung. Ein zu schweres Gerät wäre für mich nicht in Frage gekommen.
  • Preis: Hat direkten Einfluss auf den Break-Even (siehe unten)
  • Verfügbarkeit: Je eher du das Ding hast, desto eher sparst du Geld. Trotzdem lohnt es sich ggf., auf ein Schnäppchen zu warten.
  • Lieferkonditionen: Abholen willst du sowas eher nicht. ;-)
  • Warnsignal offene Tür / Störung: Hilft, wenn das Ding in Hörweite steht. Im Keller eher überflüssig.
  • Geräuschentwicklung: Wird vom Hersteller angegeben. Je tiefer, desto besser.

Break-Even Berechnung Beispiel Kühltruhe "Kibernetik 316L", freistehend



Stromverbrauch 

Ob man's glaubt oder nicht, das teuerste an einem Gefriergerät ist der Stromverbrauch. Dieser lässt sich relativ leicht ermitteln. Zuerst benötigen wir den Verbrauch des Geräts, in diesem Fall ist das 219 kWh pro Jahr gemäss Herstellerangaben. Dann brauchen wir natürlich die aktuellen Stromtarife des lokalen Anbieters, in meinem Fall das EKZ (Rp pro kWh):









Das Gerät wird permanent laufen. Den Anteil des Stromverbrauchs im Hoch- respektive Niedertarif-Bereich bestimmt man, indem man die vom Anbieter definierten Stunden pro Tarifzone pro Tag notiert und den prozentualen Anteil berechnet:




 



Von den 219 kWh pro Jahr entfallen also 42% / 91.98 kwH auf den Hochtarif à CHF 0.1898 und 58% / 127.02 kWh auf den Niedertarif à CHF 0.1348 = 17.12 + 17.46 = CHF 34.60

Dazu kommt noch der so genannte Grundtarif pro Jahr (siehe oben). Dieser wird für die ganze Wohnung pauschal abgerechnet. Da sehr viele Geräte in einer Wohnung am Strom hängen (z.T. auch der zur Wohnung gehörende Parkplatz mit einem eAuto), verzichte ich einfachheitshalber darauf, den Anteil des Gefrierers genau zu bestimmen und rechne pauschal CHF 15.- pro Jahr zu den jährlichen Betriebskosten: 34.60 + 15.00 = 49.60

Gerätekosten

Die Gefriertruhe an sich kostet in unserem Fall CHF 350.- inkl. MwSt. und Lieferung.

Gesamtkosten

Zusammen mit dem Stromverbrauch kostet uns diese Truhe im ersten Jahr also CHF 400.-

Einsparungen

Um den Break-Event zu berechnen respektive überhaupt einen erreichen zu können, gehen wir davon aus, dass wir natürlich Geld durch den Einsatz eines solchen Gerätes sparen. Wie kommen Einsparungen damit überhaupt zustande? Bei mir so:

  • Vermeidung von Food-Waste im Umfang von ca. CHF 30.- pro Monat (Reste einfrieren, nur das aus dem Gefrierer nehmen, was man wirklich braucht)
  • Einsparung von Strom und Zeit (!) beim neu Kochen vs Aufwärmen bereits gekochter, eingefrorener Speisen: CHF 30.- pro Monat (ich verrechne meine Arbeitszeit bewusst zu einem sehr tiefen Stundensatz in diesem Beispiel, in Wirklichkeit ist die eingesparte Lebenszeit natürlich unbezahlbar ;-))
  • Taktisch vorteilhaftes Einkaufen und Einfrieren preislich reduzierter Lebensmittel (etwa kurz vor Ladenschluss vor Feiertagen oder in Engros-Märkten): CHF 50.-/Monat
Total: CHF 110.- pro Monat * 12 Monate = CHF 1'320.-

Break-Even Resultat Kühltruhe

Der Break-Even der Tiefkühltruhe ist dann erreicht, wenn die Anschaffungs- und Betriebskosten gleich hoch sind, wie die Einsparungen. Dies ist bereits im ersten Monat der Fall, denn runtergerechnet auf den Monat kostet die Truhe CHF 33.-, spart aber CHF 110.- ein. Selbst wenn man alle Kosten im ersten Monat "aktiviert" (sorry für den Buchhalter-Slang), hat sich die Truhe bereits nach 3.6 Monaten gerechnet (400/110 = 3.63).

NACH diesen 3.6 Monaten spart man jeden Monat NETTO 110.-, konkret CHF 920.- im ersten und CHF 1'270.- in jedem darauffolgenden Jahr. Und so eine Truhe hält sicher mindestens 12 Jahre durch, wenn nicht länger = 15'240.- gespart! Da kann man sich vorstellen, dass es sich vielmehr lohnt, eine Gefriertruhe zu leisten, als immer ultrabillige Lebensmittel im Denner, Aldi oder Lidl zu kaufen. (Bio-Fleisch ist übrigens gerade nach Weihnachten ebenfalls um 25-50% reduziert und eignet sich perfekt zum Einfrieren.)

Fazit

Die Anschaffung eines Gefrierers lohnt sich nicht nur für Vielnutzer (Familien, Homeoffice-Arbeiter, Hobbyköche, Gärtner, Hundehalter...), sondern auch für Gelegenheitsnutzer. Selbst Leute, die nur Pizzas und Glacé darin aufbewahren, dürften weniger Food-Waste produzieren und Kosten beim Pizzalieferdienst einsparen.

Einziger Nachteil eines Gefriergerätes ist der Platzbedarf und manchmal auch die Geräuschkulisse. Ich persönlich würde daher nie eine Gefriertruhe in Hörweite (sprich in die Wohnung) stellen, weil mich zuweilen bereits die Geräusche des unvermeidbaren Kühlschranks stören. Im Keller steht so ein Gerät aber gut (sofern ein Stromanschluss zur Verfügung steht) und der regelmässige Gang dahin (mit Treppe statt Lift) führt auch zu etwas mehr Bewegung.

Übrigens: Der Grund, weshalb ich mich für eine Kühltruhe entschieden habe und nicht für einen hübschen Gefrierschrank mit praktischen Schubladen ist der: Sollte der unwahrscheinliche (?) Fall eintreten, dass das Gerät einen Totalausfall erleidet und der Inhalt zwangsläufig auftaut, wird die Kühltruhe nicht auslaufen. Ein Schrank schon. Und auf die Sauerei kann ich wirklich verzichten.

Und nun noch von mir: Happy new year und viel Spass beim Frosten!