Dieser Beitrag richtet sich sowohl an Leute, die einfach erklärt bekommen möchten, was ein Break-Even ist, als auch an solche, die sich fragen, ob sich eine Tiefkühltruhe / ein Gefrierschrank lohnt.
Ich hab jahrelang darauf verzichten können, einen separaten Gefrierer anzuschaffen, weil die Tiefkühlfächer in den Kühlschränken meiner Mietwohnungen immer genug gross waren für meine Bedürfnisse. Als ich Mutter wurde, wurden die Anforderungen an die Grösse ebendieses Faches aber schlagartig höher. Jetzt wohne ich seit einigen Jahren in einer Wohnung, welche mit einem insgesamt einfach lächerlichen Kühlschrank ausgestattet worden ist - vor allem das winzige Gefrierfach ist einfach nur ein Witz.
Trotzdem, ich hatte keine Lust auf ein separates Gerät. Also kaufte ich halt öfter weniger ein und verwertete Reste schnell oder - tja - halt gar nicht. Mit Corona kam jedoch das Homeoffice. Den grössten Teil des gerade vergangenen 2020 verbrachten wir plötzlich zuhause. Die Restaurantbesuche, vor allem über Mittag, tendierten gegen null, einkaufen ging man seltener, da einem ja empfohlen wurde und wird, möglichst nicht unter Leute zu gehen, und man kaufte pro Einkauf mehr ein.
Wer kochen konnte, war 2020 mit Sicherheit besser dran, und die andern haben ihre Koch-Skills in dem Jahr bestimmt freiwillig aufgerüstet. Man hatte ja auch Zeit. Betty Bossi veröffentlichte im Frühjahr 2020 netterweise auch alle Rezeptbücher kostenlos auf ihrer Website (hammer Aktion gewesen, danke Betty).
So oder so - ich spielte 2020 oft mit dem Gedanken, mir ein externes Gefriergerät anzuschaffen. Nach reiflicher Überlegung hab ich dann am Black Friday zugeschlagen. Nach welchen Kriterien hab ich das Gerät ausgesucht?
Kriterien für ein Gefriergerät
- Grösse: Gut überlegen, wo man das Ding hinstellen kann und wie gross es wirklich sein muss.
- Truhe vs Schrank: Je nach Standort eignet sich das eine oder andere. Schränke haben praktischerweise Schubladen, welche die Ordnung vereinfachen. Truhen sind sicherer vor Kleinkindern, da sie sie nicht öffnen können.
- Stromverbrauch / Energie-Effizienz: Ich würde nichts unter A++ kaufen, da diese Dinger das ganze Jahr Strom verbrauchen. Hersteller geben den Jahresverbrauch der Geräte an (dazu unten in der Break-Even Berechnung mehr). Das kann man online in effektive Kosten umrechnen.
- Beleuchtung: Je nach Standort ist eine Innenbeleuchtung evt. wichtig.
- No-Frost: Manche Geräte kommen mit einer Funktion, bei der sich kein Eis bildet. Erhöht jedoch den Preis. Ohne No-Frost sollte man das Gerät alle zwei Jahre mal abtauen und reinigen.
- Räder / Rollen: Mir war wichtig, das Teil ohne fremde Hilfe bewegen zu können, daher nahm ich eins mit Rollen. Nachteil: Es kann u.U. auch etwas davonrollen, wenn man die Tür öffnet.
- Gewicht: Je leichter es ist, desto einfacher wird ein Umzug oder eine Umplatzierung. Ein zu schweres Gerät wäre für mich nicht in Frage gekommen.
- Preis: Hat direkten Einfluss auf den Break-Even (siehe unten)
- Verfügbarkeit: Je eher du das Ding hast, desto eher sparst du Geld. Trotzdem lohnt es sich ggf., auf ein Schnäppchen zu warten.
- Lieferkonditionen: Abholen willst du sowas eher nicht. ;-)
- Warnsignal offene Tür / Störung: Hilft, wenn das Ding in Hörweite steht. Im Keller eher überflüssig.
- Geräuschentwicklung: Wird vom Hersteller angegeben. Je tiefer, desto besser.
Break-Even Berechnung Beispiel Kühltruhe "Kibernetik 316L", freistehend
Stromverbrauch
Gerätekosten
Gesamtkosten
Einsparungen
- Vermeidung von Food-Waste im Umfang von ca. CHF 30.- pro Monat (Reste einfrieren, nur das aus dem Gefrierer nehmen, was man wirklich braucht)
- Einsparung von Strom und Zeit (!) beim neu Kochen vs Aufwärmen bereits gekochter, eingefrorener Speisen: CHF 30.- pro Monat (ich verrechne meine Arbeitszeit bewusst zu einem sehr tiefen Stundensatz in diesem Beispiel, in Wirklichkeit ist die eingesparte Lebenszeit natürlich unbezahlbar ;-))
- Taktisch vorteilhaftes Einkaufen und Einfrieren preislich reduzierter Lebensmittel (etwa kurz vor Ladenschluss vor Feiertagen oder in Engros-Märkten): CHF 50.-/Monat
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