Die meisten Menschen haben mehr auf dem Kasten, als sie denken. Ich prüfe diese Theorie jetzt schon mein ganzes Leben und staune immer wieder, zu was ich fähig bin, wenn ich es nur versuche. Was ein Mensch körperlich und geistig leisten kann, zeigt sich erst, wenn er an die eigenen Grenzen gegangen ist.
Piloten wissen, dass vor dem Flugtraining fürs Wasserflugzeug erstmal die Grundausbildung auf normalen Kleinflugzeugen absolviert werden muss. Dabei lernt man einiges fürs (Über-)Leben, aber niemals soviel, wie mit einem fliegenden Boot!
Hier die vier Grundregeln aus dem Kanadischen Pilotenhandbuch und was sie für Dich als Lektion fürs echte Leben hergeben.
Regel 1: Gesunder Menschenverstand und angemessenes Urteilen
Piloten von Wasserflugzeugen sind auf sich allein gestellt: Sie müssen für jede Landung ihre eigenen Landestellen finden und beurteilen, ob diese sicher sind. Hat es auf dem Wasser schwimmende Teile? Baumstämme oder anderes? Sind da Felsen knapp unter der Wasseroberfläche? Ist das Wasser tief genug, zu rauh oder spiegelglatt? Wie ist die Strömung? Was ist mit anderem Flugverkehr? Woher kommt der Wind? Ist er böig? Kann ich das Flugzeug wenden? Wo ist das Dock? Alles was Du in dieser Situation tun kannst, ist, Dein bestes Urteil anwenden, basierend auf der Situation, Deiner Erfahrung und Deinem Training.
Was lerne ich fürs Leben: Hab ich mein Flugzeug - mein Projekt - erst crasht, bringt es mir definitiv nichts mehr, anderen die Schuld dafür zu geben. Chefs, Kollegen oder Anwälte können dann auch nur noch das Beste aus der Situation machen und garantiert sind sie darüber "not amused". Auch Mami und Papi sind irgendwann nicht mehr imstande, meine Suppe auszulöffeln. Selbst wenn Du also ein echter "Teamplayer" bist - übernimm in jeder Situation so viel Verantwortung, wie nötig und möglich. Verantwortung macht Dich stark und gibt Dir Kontrolle.
Was lerne ich fürs Leben: Hab ich mein Flugzeug - mein Projekt - erst crasht, bringt es mir definitiv nichts mehr, anderen die Schuld dafür zu geben. Chefs, Kollegen oder Anwälte können dann auch nur noch das Beste aus der Situation machen und garantiert sind sie darüber "not amused". Auch Mami und Papi sind irgendwann nicht mehr imstande, meine Suppe auszulöffeln. Selbst wenn Du also ein echter "Teamplayer" bist - übernimm in jeder Situation so viel Verantwortung, wie nötig und möglich. Verantwortung macht Dich stark und gibt Dir Kontrolle.
Regel 2: Überstürze nichts
Du wirst in Situationen fliegen in denen es keinen Flugverkehrslotsen geben wird, der Dir Windrichtung, -Geschwindigkeit, Landebahnzustand oder Instruktionen zum Anflug geben wird. Es obliegt dem Piloten, sicherzustellen, dass die Landung gelingt. Es ist daher absolut in Ordnung, ein paar Mal über unbekanntes Terrain zu fliegen, bis Du sicher bist, dass eine Landung sicher durchführbar ist. Da sind viele Dinge auf die Du achten musst, speziell wenn Du das erste Mal in einem Gebiet landest.
Was ziehe ich davon fürs Leben: Im Geschäftsalltag kommt es immer häufiger vor, dass man Dir viel zu wenig Zeit für Deine Arbeit einräumt. Man probiert es einfach, bis es nicht mehr geht oder die Qualität unter aller Sau ist. Und das wird dann wem angekreidet? Dir. Ich hasse das! Es ist einfach respektlos. Zwei Dinge kannst Du dagegen tun - erstens halte Dich nicht ums Verrecken an Deadlines, besonders nicht an solche, zu denen Du Dich nie committed hast. Dass Aufgaben so schnell wie möglich bearbeitet werden, ist klar, aber noch wichtiger ist: Auch in der bestmöglichen Qualität. Was bringt es, eine Aufgabe dreimal zu machen, wenn man sie beim ersten Mal hätte richtig erledigen können? Die Generation meiner Eltern kannte noch keine E-Mails und Videokonferenzen, da war es einfach normal, anständig Zeit einzuplanen.
Zweitens: Wenn Du von jemandem etwas brauchst, gib ihr / ihm genügend Vorlaufzeit. Du kannst schlicht nicht davon ausgehen, dass die nichts anderes zu tun haben, als sich um Deinen Scheiss zu kümmern. :-) Lebe vor, wie Du selber gerne behandelt werden würdest.
Regel 3: Plane Deine Strategie
Was lerne ich daraus: Je mehr Du um die Ohren hast, je weniger Zeit Dir bleibt, desto wichtiger ist Dein Plan. Nimm Dir regelmässig Zeit, die generelle Richtung privat und karriere-technisch zu setzen, und prüfe, ob Dein Kurs stimmt. Ansonsten landest Du im Irgendwo, einer Sackgasse, oder schlimmer - im Burnout. Kluge Manager/innen setzen sich jeden Morgen hin und priorisieren Ihre Aufgaben nach ihren ganz eigenen Prioritäten. Dabei planen sie auch Eventualitäten und Krisen ein.
Regel 4: Kenne Deine Grenzen
Es ist sehr wichtig, dass Du Deine eigenen Begrenzungen kennst. Pack Dein Piloten-Ego beiseite und flieg nur dorthin, wo Du weisst, dass Du zu fliegen vermagst. Ein kleiner, spiegelglatter Bergsee erfordert einen Haufen Erfahrung. In einem schnellen Fluss landen und andocken auch. Werde nicht Opfer des NO PROBLEM Syndroms und bring Dich nicht in eine Situation, die Du nicht mehr bewältigen kannst.
Was könnte das für meinen Alltag bedeuten: Lerne, zwischen einer Herausforderung und einer Überforderung zu unterscheiden. Das ist schwierig und am besten stellt man sich zur Unterstützung einen Coach, Mentor oder "Götti" zur Seite. Jemand, der Dich gut kennt, Deine Fähigkeiten und Dein Potential beurteilen kann und Dir hilft, voran zu kommen. :-) Hast Du niemanden solches, dann kannst Du versuchen, immer ein Hintertürchen zu schaffen, falls sich eine Herausforderung doch als Überforderung entpuppt. Siehe auch Regel 3.
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