Es ist mir schon lange ein Rätsel, wie Amerikanerinnen es schaffen, immer und überall mit einer Dreiwetter-Taft-Frisur rum zu laufen. Vor allem beschäftigt mich aber das warum.
Kürzlich verbrachte ich ein paar Wochen im Afrikanischen Busch. Ich flog mit Indiana Jones (Name geändert) mit einer Cessna von einer Lodge zur andern. Da wir Wasser und Ausrüstung dabei hatten und die Maschine jeweils für den maximum Range volltanken wollten, blieb uns für persönliches Gepäck nicht all zu viel Gewicht übrig. Aber selbst wenn... hätte ich wirklich Föhn, Haarschaum und Rundbürste eingepackt?
Zerzaustes, strohiges Haar gehört doch irgendwie zu einer Safari, oder? Die Amerikanerinnen, denen wir unterwegs begegnet sind, würden dem wohl vehement widersprechen. Eines Abends nämlich landeten wir bei einer Lodge im Okawango Delta. Fünf Stunden waren wir an jenem Tag geflogen, mit Zwischenstopp um aufzutanken, und nach Sicherung des Flugzeugs war uns sicherlich nach einer Dusche, mehr noch aber nach einem Gin Tonic.
An der Bar umzingelten uns dann plötzlich eine Gruppe amerikanischer Pensionäre und -innen. Zu kaum je benutzten, frisch gebügelt aussehenden Columbia-Outdoor-Hemden kombinierten die Herren teure Cargohosen und fancy Outdoorschuhe. Die Damen schienen total auf Animalprints abzufahren. Ausserdem auf Ethnoschmuck. Was, dachte ich mir, würde wohl meine Mutter auf so eine Reise einpacken? Vermutlich dasselbe. Was mir an den Frauen aber am meisten Kopfzerbrechen bereitete, war die Haarpracht. So perfekt frisiert schaffe ich es an einem normalen Tag nicht mal ins Büro...
So konnte ich es mir nicht verkneifen, beim Essen - ermutigt durch reichlich (all you can drink) Wein - zu fragen, wie die das hinkriegen. So ganz ohne Föhn. Und dann sagt die mir doch:
"I brought my hairdryer and my iron, of course."
Of course.
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