Manche Leute schätzen andere anhand ihrer Accessoires ein. Darum legen viele sehr viel Wert auf Statussymbole wie Uhren. Oder Handtaschen. Wie viel frau mit ihrer Handtasche von sich preis gibt, ist ihr vermutlich oft selbst nicht bewusst. Ein kleiner Guide zur Purse-onality.
Mini-Clutch
Die Mini-Clutch, nicht zu verwechseln mit der "normalen" (siehe unten), kennen nur "Pretty Womans" und Ballgängerinnen. In Europa wohl höchstens in den Kreisen des Hochadels verbreitet, wenn überhaupt, sagt diese im Stauraum arg beschränkte Tasche nur eins über die Trägerin aus: "I'm a princess and I don't give a fuck."Lanvin Clutch |
Clutch
In der Schweiz wenig verbreitet und daher umso auffälliger - die Clutch. Es gibt sie in billigem Plastik bis edlem Leder oder Metall (hier von Lanvin). Getragen wird sie von Frauen, die sich sehr ehrlich und emanzipiert dazu bekennen, Eleganz mehr Bedeutung beizumessen, als praktischen Gesichtspunkten. Umso mehr bei teuren Modellen wie dieser hier (bei Net-a-Porter).
Yves Saint Laurent Tote |
Klassische Handtasche
Mit ihnen kann frau notfalls einen Angreifer totschlagen - sie sind steif, streng, innerlich klar unterteilt und sagen vor allem eins über die Trägerin aus: "Ich bin organisiert und tough." Lockerheit wird allenfalls mit poppigen Farben vorgetäuscht, oftmals kauft die geneigte Persönlichkeit das Modell aber in schwarz, braun oder Burberry.
Klassische Schultertasche
An sich ist sie noch kein Statement. Bei der Schultertasche kann höchstens davon ausgegangen werden, dass die Trägerin ab und zu gern beide Hände frei hat - und ggf. mehr und flexibleren Stauraum schätzt. Mehr sagt die Grösse, die Weichheit des Materials und die Verarbeitung aus. Kunstleder und billige Marken sowie Strassdetails zeugen von wenig Geschmack, Gebrauchs- und Altersspuren (abgewetzte Farbe) von fehlender Klasse (oder fehlendem Budget) und Vintage-Modelle implizieren auch nicht automatisch, dass jemand Stil hat. Die edle Schultertasche eignet sich aber für Einsteigerinnen des "guten Stils" - dabei gibt es schon sehr gute (Italienische) Qualität für relativ wenig Kohle, zum Beispiel von Dooney und Bourke (im Internet bestellen). Macht sich alleweil besser, als die zehn Billigstschultertaschen (die auch so aussehen) von H&M. Meiden sollte frau übrigens auch Michael Kors - überteuert, schlechte Qualität und very mainstream.
Dooney & Bource Nylon Shopper |
Shopper
Dann gibt es noch den Shopper... er ist nicht nur Müttern und Celebs vorbehalten, nein, er ist ein universeller Begleiter für jede moderne Frau, die mit ÖV unterwegs ist. Der Shopper ist die portable Einzimmerwohnung der heutigen Dame. Es geht niemanden was an, was wir reinstopfen, und niemand soll auf die Idee kommen, den Shopper für uns zu tragen (es wäre uns eh nur peinlich, wenn dann "Woah, ist der schwer" zurückkäme...). Beim Shopper soll v.a. darauf geachtet werden, dass er an sich leicht und strapazierfähig ist - hier zählt später jedes Gramm - und die Träger möglichst breit und komfortabel sind.
And last but not least - schmeiss die Tüten weg!
Nichts ist peinlicher, als eine Frau, die nebst einer hübschen, kleinen Handtasche noch eine abgefuckte, offensichtlich nicht vom heutigen Einkauf stammende Designer Kartontüte mit sich herumträgt, weil sie ihren Kram nicht in die kleine Handtasche murksen konnte. Peinlich! Was sagt es über die Tussi aus? Sie ist eitel und hat keine Klasse. Sie bewahrt Kartontüten auf (oder schlimmer - ersteigert sie auf eBay...). Wenn schon pack deinen Scheiss in Coop oder Migros Tüten, das zeugt von mehr Coolness.